Der wertvolle Baum stammt aus Armenien, dem südlichen Kaukasus, Nordpersien, Burma, China und Japan. Die Römer brachten ihn nach Gallien, wo noch heute die schönsten Exemplare stehen.

Das Holz der Walnuss scheidet sich deutlich in einen graubraunen bis dunkelbraunen Kern und einen grauweissen Splint. Die zahlreichen Markstrahlen sind nur im Hirnschnitt als feine, kurze Bändchen sichtbar. Die Jahrringe sind nicht sehr deutlich, doch erkennbar. Das Holz lässt sich mit allen Werkzeugen leicht und sauber bearbeiten. Nur spalten lässt es sich schlecht, denn seine Fasern verlaufen wimmerig. Das Holz ist zäh und biegsam, doch wenig elastisch. Im Trockenen wie in der Feuchtigkeit ist es beständig.
Seine schöne Textur und seine eigenartige Farbe machen es zu einen begehrten Holz für Möbel, Innenausbau und kunstgewerbliche Gegenstände.

Keine Holzart zeigt ein so verschiedenartiges Gesicht wie unser Nussholz. Kein Stück gleicht dem anderen; immer bestehen grosse Unterschiede in Zeichnung und Farbe. Je nach Standort und Beschaffenheit des Bodens verändert sich der Ausdruck des Holzes. Obwohl botanisch gesehen überall die gleiche Art wächst, kann man an der Farbe und Zeichnung verschiedene Herkunftsländer und –gegenden unterscheiden.

Der anfänglich raschwüchsige Nussbaum kann bis 25 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 150 cm haben. Erwachsen ist er ein kräftiger, wohlproportionierter Baum mit einer luftigen und breiten Krone. Der langlebige Baum erreicht ein Alter von vierhundert Jahren.

Trotz seiner fremden Herkunft nimmt der Nussbaum im Volksglauben eine wichtige Stellung ein, denn viele volkstümliche Züge wurden einfach von der heimischen Haselnuss auf die Walnuss übertragen. Viele Nüsse bringen viele Knaben, sagt man in der Steiermark. In Oberösterreich werfen junge Mädchen als Orakel Knüppel in die Zweige der Nussbäume. Bleibt einer oben hängen, heiratet die Werferin noch im selben Jahr.

Quelle:
Unsere einheimischen Nutzhölzer von Paul Guggenbühl, Verlag Stocker-Schmid. Zürich 1980 Holz-Lexikon. DRW- Verlag. Stuttgart 1988

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